Digitale Ausbildung bei BPW: So werden Auszubildende auf die digitale Berufswelt vorbereitet. – motionist

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Digital lernen von Anfang an April 2022 | BPW’s Best

Lesezeit: ca. 6 Minuten Text: Juliane Gringer Fotos: BPW
Die Berufswelt wird immer stärker von Digitalisierung geprägt – deshalb ist es sinnvoll, schon Auszubildende auf genau diese Welt optimal vorzubereiten. Bei BPW ist die digitale Ausbildung des Nachwuchses selbstverständlich: Im eigenen Ausbildungszentrum setzt das Unternehmen unter anderem auf vernetzte Maschinen und Robotik.

Von seinem Schreibtisch aus kann Jan Altergott, angehender Zerspanungsmechaniker, die Maschinen bewegen, die BPW einsetzt: Mit einem digitalen Zwilling simulieren er und die anderen Auszubildenden dezentral am Computer, wie Metall in Form gebracht wird – und können die Bearbeitung auch aus der Ferne steuern. So üben sie schon in der Ausbildung mit hohem Digitalisierungsgrad, was später fester Bestandteil ihres Jobs sein wird. „Ich werde hier auf das vorbereitet, was der Beruf in der Praxis wirklich erfordert“, sagt der 19-Jährige. Er ist überzeugt: „Bei BPW lerne ich mehr als in anderen Unternehmen.“

»Ich werde hier auf das vorbereitet, was der Beruf in der Praxis wirklich erfordert.« Jan Altergott, Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker im 3. Ausbildungsjahr bei BPW

Denn das Ausbildungszentrum von BPW ist durchweg digital, inklusive vernetzter Maschinen und Robotik. „Neben der Digitalisierung von Lerninhalten, die wir mit einer eigenen Plattform realisieren, und hybridem Unterricht ist uns besonders wichtig, dass wir die Auszubildenden so gut wie möglich auf die Berufspraxis vorbereiten“, erklärt Fabian Breit von der BPW Group Academy. Er ist Ausbilder in der technischen Ausbildung im Bereich Zerspanung. „Der digitale Zwilling, den wir dezentral programmieren können – das ist für mich echte Digitalisierung.“ Gerade beim Lernen biete der „Digital Twin“ den Vorteil, dass die jungen Erwachsenen sich damit selbst ausprobieren können: „Statt nur neben der Maschine zu stehen und anfangs ja nichts anfassen zu dürfen, können sie hier selbst aktiv werden. Und wir können damit auch eine gewisse Lösungskultur leben, die sehr wichtig ist, um Dinge tiefgreifend zu verstehen. Beim digitalen Zwilling kann man zum Beispiel auch mal gezielt etwas falsch machen und sehen, was dann passiert – ohne dass wirklich etwas kaputtgeht.“

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Breit hat selbst ab 2008 die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei BPW absolviert und sich auf Frästechnik spezialisiert. „Der Beruf ist inzwischen sehr von digitaler Technologie geprägt“, sagt er. „Das ist die Realität – und deshalb ist es nur fair, wenn die schon in der Ausbildung vermittelt wird.“ Es sollte also selbstverständlich sein, doch es ist auch mit viel Aufwand verbunden: Viele Unternehmen stehen ohnehin schon unter dem Druck, die eigene Digitalisierung voranzutreiben. Diese dann auch noch im Bereich Ausbildung zu implementieren, kostet viel Zeit und Geld. „Die digitale Aufbereitung von Lerninhalten ist ein komplexes Projekt“, berichtet Fabian Breit. „Sie zu erstellen dauert sicher dreimal so lange wie die Entwicklung der den bisherigen Formate. Auch wenn man Inhalte wie Lernvideos dann langfristig nutzen kann: Man muss trotzdem in Vor- und Nachbereitung investieren.“ Bei BPW werden die Ausbildungsinhalte nach dem Konzept der vollständigen Handlung aufgebaut, erklärt Breit: „Neben den Fachinhalten vermitteln wir auch, wie man Arbeitsschritte plant und Entscheidungen über die Ausführung trifft – also das, was im Job täglich gefragt ist.“

»Neben den Fachinhalten vermitteln wir auch, wie man Arbeitsschritte plant und Entscheidungen über die Ausführung trifft – also das, was im Job täglich gefragt ist.« Fabian Breit, BPW Group Academy, Technischer Ausbilder im Bereich Zerspanung

Breit betont, wie wichtig prozessorientiertes Denken und Handeln in der Arbeitswelt von morgen ist. Und dass nicht nur deshalb eine digitale Ausbildung viel mehr umfassen sollte als die rein visuelle Übertragung von Lerninhalten auf einen Bildschirm: „Wir reden auch über Digitalisierung im Sinne von Vernetzung.“ Schwerpunktthemen der digitalen Ausbildung bei BPW sind neben Smart Maintenance, also der intelligenten Instandhaltung der Produktionsanlagen, und IT-Sicherheit auch Robotik sowie additive Fertigungsverfahren, vor allem 3-D-Druck. „Die Maschinen hier bei uns in der Zerspanung sind vernetzt, und wir nutzen Simulationsprogramme zum Konstruieren und Bearbeiten von Bauteilen“, erklärt Fabian Breit. „Die Auszubildenden können bei uns sogar selbst CNC-Programme für Dreh- und Fräsmaschinen schreiben – wir sind quasi der einzige Ausbildungsbetrieb im Oberbergischen, der das anbieten kann, und wir sind sehr stolz darauf.“   BPW bietet eine optimale Infrastruktur mit hochwertig ausgestatteten Werkstätten. Den Umgang mit Robotik beispielsweise können Auszubildende – genau wie Beschäftigte und Studierende – in einem eigenen Trainingscenter für Robotik lernen: Unter produktionsnahen Bedingungen werden dort die Bedienung, Instandhaltung und Programmierung vermittelt. Zwei 6-Achsen-Roboter der Firma Kuka stehen ausschließlich für Ausbildungs- und Trainingszwecke bereit. Nur wenige Unternehmen investieren selbst in solch eine Anlage, die meisten nutzen externe Schulungszentren. Für dieses außergewöhnliche Engagement in der Nachwuchsförderung wurde BPW bereits mehrmals als einer der besten Ausbildungsbetriebe Deutschlands ausgezeichnet und unter anderem als „Top-Arbeitgeber für IT-Spezialisten“ target=“blank“. Seine Attraktivität für IT-Berufe vermittelt das Unternehmen außerdem gemeinsam mit Partnern in Workshops für Abiturientinnen und Abiturienten. Um Nachwuchs wirbt BPW auch bei „KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss“, einer Initiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern soll. Sie wird 2022 auch als digitales Format verfügbar sein.

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Der 20-jährige Lukas Grabowski ist im zweiten Ausbildungsjahr zu BPW gewechselt. Er hatte seine Ausbildung in einem anderen Betrieb angefangen, fühlte sich dort aber nicht gut betreut. „Hier lerne ich wirklich was“, erklärt der junge Mann, der ebenfalls Zerspanungsmechaniker werden will. „Und es macht Spaß!“ Das bestätigt auch Jan Altergott: „Ich bin früher nicht gern zur Schule gegangen. Jetzt wache ich morgens auf und freue mich, dass ich in die Firma darf.“ Den Auszubildenden wird auch jenseits der Standardinhalte viel geboten. Das gesamte Thema Nachwuchsförderung hat seit jeher einen hohen Stellenwert für BPW – ganz in dem Bewusstsein, dass der Beruf einen großen Anteil am Leben und der persönlichen Entwicklung hat. Deshalb stehen auch politische Bildung, Formate zu Finanzen oder Knigge-Kurse auf dem Ausbildungsplan. Ein neues Projekt ist „#BPWAZUBITV“, ein Videoformat auf Instagram, das die jungen Erwachsenen komplett eigenständig konzipieren und umsetzen dürfen. Einmal im Monat berichten sie aus ihrer Welt und erklären zum Beispiel, warum sie sich für eine Ausbildung bei BPW entschieden haben.

»Hier lerne ich wirklich etwas. Und es macht Spaß!« Lukas Grabowski, Auszubildender zum Zerspanungsmechaniker im 2. Ausbildungsjahr bei BPW

Die Auszubildenden von heute wurden in der Regel Mitte der 2000er-Jahre geboren. Sie zählen zu den „Digital Natives“, bei denen man davon ausgeht, dass sie ganz intuitiv mit digitalen Medien und Technologien umgehen. Auf die Nutzung von Social Media, Software und Internet mag das zutreffen; in einigen Bereichen gibt es aber doch Nachholbedarf, erklärt Fabian Breit: „Bestimmte Dinge fallen ihnen durchaus schwer, zum Beispiel die schriftliche Kommunikation per E-Mail. Man darf also nicht davon ausgehen, dass jeder junge Mensch schon ein Digitalisierungsprofi ist, der dann in der späteren Berufspraxis alles wie nebenbei lernt. Eine fundierte Ausbildung sollte alle Aspekte eines Berufs vermitteln und individuell auf den jeweiligen Wissensstand des Nachwuchses eingehen.“ In der Pandemie standen Breit und seine Ausbildungskolleginnen und -kollegen vor besonderen Herausforderungen. „Wir haben auf ein hybrides Konzept gesetzt, das zu etwa 30 Prozent aus digitalen Lerninhalten und zu 70 Prozent aus Praxis bestand“, erklärt Breit. „Autofahren lernt man auch nicht in der Theorie – die praktische Ausbildung ist für uns sehr wichtig.“ Dennoch konnte auch in der Corona-Zeit alles weitergeführt werden. „Wir haben seit Beginn der Pandemie durchgehend ausgebildet. Das zeigt sich nicht zuletzt in den sehr guten Prüfungsergebnissen unserer Absolventinnen und Absolventen, die wie gewohnt deutlich über dem Durchschnitt lagen.“
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